Farbe bekennen macht im Garten richtig Spaß!


Farben sind ein wesentlicher Bestandteil des Lebens. Sie beeinflussen viele Stimmungen. Kein Wunder, dass Farben auch im Garten eine große Rolle spielen. Auch in einem vorbildlich strukturierten Garten sind es die Regenbogenfarben und die vielen Nuancen dazwischen, die den ersten Eindruck bestimmen und nachhaltig wirken. Dabei dürfen die Akzente, die Schwarz und Weiß setzen, ruhig dazugezählt werden.

Bei der Farbgestaltung im Grünen denkt man zuerst an die fantastische Welt der Blüten. Stolze Rosen, bunte Sommerblumen, ansprechende Staudenbeete und Gehölze mit dezentem oder ausdrucksstarkem Flor bringen ja eine Menge Farbe ins Spiel. Hier tummeln sich Töne aus der Palette von Gelb und Orange bis Rot, von Blau bis Violett und von Weiß bis Creme. Doch man sollte auch die Farbvariationen der Blätter und Früchte vieler Pflanzen im Herbst bedenken, die oft nicht minder spektakulär in Erscheinung treten. Die dritte Komponente, die keinesfalls übersehen werden darf, machen die Bodendecker aus. Wenn ganze Flächen blühen, gibt das diesem Gartenteil einen ganz speziellen Charakter

Damit kommen wir zu den konkreten Wirkungsweisen, die den verschiedenen Farben innewohnen. Die stärkste Wahrnehmung kann Rot für sich verbuchen. Mit seiner automatischen Signalfunktion wirkt es großflächig eingesetzt zu aufdringlich. Aber geschickt platziert, kann die Farbe wunderbare aktivierende Akzente setzen. Die intensiven Blüten des Mohns, die korallenroten Früchte der Berberitze, das herrliche Laub der Blutbuche, der exotische Feuerahorn und die ausdrucksstarken Triebe des Hartriegels im Winter sind einige Beispiele.

Ganz das Gegenteil von diesem Knalleffekt bewirkt die Farbe Blau. Ihre Kühle erzeugt Weite und schenkt Ruhe. Tiefe Blautöne vermitteln Vertrauen und signalisieren Verlässlichkeit. Große Flächen können auch Sehnsüchte wecken und einen Hauch von Mystik mit sich bringen, zum Beispiel wenn der Blaustern sich weitläufig durch den Steppengarten ausbreitet. Schwertlilien und Herbstastern sind mit herrlichen blauen Blüten vertreten und bieten viele Möglichkeiten für Beete und Rabatten. Wunderbare ruhige Inseln dazwischen entstehen mit dem Blauschwingel. Eine Kombination mit Weiß erfrischt und entspannt zugleich, zum Beispiel in der ganz einfachen Zusammenstellung von blauem und weißem Rittersporn. Ein Zusammenspiel mit der komplementären Farbe Gelb bringt spannenden Kontrast ins botanische Geschehen. Mädchenauge und Sonnenhut bieten sich hier an.

Gelb ist ohnehin die Farbe mit der meisten Strahlkraft. Ihr Glanz weckt sofort Gefühle von Sommer, Sonne, Licht und Lebenslust. Naturgärten strotzen oft vor Gelb-Blühern wie Löwenzahn und Nachtkerze. Wer es etwas geordneter mag, sollte diese Urtümlichkeiten, wie auch Königskerze und Goldrute, nicht zu massiv einsetzen. Die Farbe spielt sich von selbst in den Vordergrund und wirkt schon in kleinen Dosen intensiv. Verzichten kann man natürlich nicht auf so wunderschöne Pflanzen wie Taglilien oder Narzissen. Weniger auffällig, aber sehr wirkungsvoll sind gelbblättrige Pflanzen wie der robuste Frauenmantel und die großblättrige Funkie. Wunderschön auch die großartige Robinie in der gelbblättrigen Variante. Blüten, die ins Orangefarbene gehen, gehören oft zu wärmeliebenden, exotischen Pflanzen, die eine Menge Aufmerksamkeit erregen.

Einen Hang ins Rätselhafte bringt die Farbe Violett mit. Die große Blüte der Clematis ist wie geschaffen für magische Gartenecken. Das aus der gleichen Farbfamilie stammende Pink leuchtet stärker und wirkt ungemein attraktiv, wie man bei Malven gut sehen kann. Effektvolle, harmonische und unübersehbare Kombinationen ergeben sich mit zartem Gelb und Orange. Lila ist anpassungsfähig und in viele Arrangements integrierbar. Ein Beispiel ist der kugelige Zierlauch.

Weiße Blüten wirken immer frisch und klar. Gern werden sie als Aufheller genutzt. Grundsätzlich verstärken sie die Farbwirkung der bunten Töne. Wer viel Wert auf Ästhetik legt, pflanzt sie lieber mit dezenten als mit starken Farben zusammen, damit der Kontrast nicht zu aufdringlich wird. Den stärksten Gegensatz erzeugt natürlich Schwarz.

Nur eine Handvoll Pflanzen zeigt sich im so dunklen Kleid, dass man das tiefe Rot oder Violett für Schwarz hält. Dazu zählen Tulpen und Rosen. Wer das Besondere liebt, holt sich auch diese seltene Farbe in sein grünes Reich.

Ähnliche Berichte