Kaum eine andere Gartenform spiegelt so sehr das Sinnbild eines kunstvoll von Menschenhand angelegten Gartens wieder wie der Barockgarten. Meister ihres Faches gelang es mit ihnen, die Natur zu zähmen und mit architektonischen Kompositionen perfekte Gärten zu kreieren. Zugegeben, ihnen standen auch immer ein Heer von Angestellten und ein gut gefülltes Portemonnaie zur Verfügung, aber Sie müssen ja auch nicht gleich den Schlossgarten von Versailles nachbilden, um sich einen barocken Traum zu erfüllen. Es ist vielmehr wichtig, dass Sie die Gestaltungsprinzipien dieser Gärten einhalten, um Ihren eigenen Barockgarten zu gestalten.
Den detailreichsten Bereich des Barockgartens bildet dabei das Parterre. Es liegt immer direkt dem Gebäude zu Füßen und ist flach gehalten. So konnten die Herrscher die geometrische Gestaltung in der Aufsicht genießen. Hier herrschen also niedrige Pflanzen vor, in Buchs gefasste Beete in ornamentalen Formen, die von streng kurz gehaltenem Rasen oder einfarbigem Kies umgeben sind. Gefüllt werden diese Ornamente dann immer wieder neu mit ein- oder zweijährigen Blumen wie Löwenmäulchen, Primeln, Veilchen, Mittagsgold, Studentenblumen etc. Als Blickfang des Parterres dient eine klassische Statue oder auch ein klassischer Springbrunnen.
Überhaupt spielten die griechische und römische Mythologie eine große Rolle im Barock. So findet man fast immer im Barockgarten Anspielungen an mythologische Sagen und Überlieferungen.
Um ein schönes Parterre zu gestalten sollten Sie sich nicht nur über die möglichen Formen informieren, die für die Ornamente in Frage kommen, sondern vor allem die Flächen in Ihrem Garten sehr gut markieren, damit sie so exakt wie möglich geraten.
Bevor sich die weitläufige Zone des Waldes an den Barockgarten anschloss, wurde das Boskett gebildet. Hier wurden Büsche und Bäume zu geometrisch exakten Hecken und Wegen geschnitten, die den Besuchern erlaubten, wie in den Gemächern des Schlosses umher zu wandeln, durch Labyrinthe zu irren oder auch Freiluftkonzerten zu lauschen.
Hier setzten die Gärtner blühende Büsche wie Flieder und Rosen ein, bildeten aber auch Wände aus Liguster, Buchen und Berberitzen. Und immer wieder der geduldig jeden auch noch so starken Schnitt erduldende Buchsbaum, der in jeder erdenklichen Form im Barockgarten Verwendung findet.
Um den hoch herrschaftlichen und mythischen Charakter eines Barockgartens so richtig zu vollenden, dürfen Skulpturen nach antikem Vorbild nicht fehlen.