Ein eigener Obstgarten hat viele Vorteile. Obwohl ein Obstgarten im Vergleich zum Gemüsegarten mehr Platz in Anspruch nimmt, geht doch nichts über einen frisch gepflückten Apfel vom eigenen Apfelbaum.
Unbelastetes und unbehandeltes frisches Obst aus dem eigenen Garten ist aber nur einer der Vorteile, die ein Obstgarten bietet. Einen Obstgarten selbst anzulegen ist gar nicht so schwer und geht mit ein paar Tricks kinderleicht.
Ist die Wahl auf einen Obstgarten gefallen, kommt es auf eine gute Planung an. Zuerst muss natürlich entschieden werden, welches Obst gepflanzt werden soll. Bei Obst unterscheidet man zwischen drei Obstarten: Steinobst, Kernobst und Beerenobst. Steinobst hat einen verholzten Kern im Inneren, der auch Sten genannt wird. Die bekanntesten Steinobst-Sorten sind Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Mirabellen und Pfirsiche. Zum Kernobst, das statt eines Steins ein Kerngehäuse hat, zählen Äpfel, Quitten und Birnen. Beerenobst sind kleine Früchte an Sträuchern. Dazu gehören Brombeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren. Wer einfach nicht genug naschen kann, der kombinert natürlich die verschiedenen Obstsorten miteinander. Vor allem kommt es bei der Entscheidung aber darauf an, welche Standortbedingungen und Bodenverhältnisse die Auserwählten brauchen. In einem Obstgarten findet sich aber bestimmt für jeden Standort das richtige Obst. Und auch Hobbygärtner mit einem kleinen Garten oder Balkon müssen nicht auf Obst verzichten: Spalierobst ist eine gute Möglichkeit, um auf kleinstem Raum Obst anzubauen. Und Säulenobst ist extra dafür gezüchtet worden, auch auf dem Balkon für frisches Obst zu sorgen.
Obstbäume werden normalerweise im Herbst gepflanzt. Eine Pflanzung im Frühjahr ist zwar auch möglich, fordert aber mehr Pflege vom Gartenbesitzer. Werden die Obstbäume im Herbst gepflanzt, haben sie bis zum Winter noch genügend Zeit, starke und robuste Wurzeln auszubilden. Das Loch, in das der Obstbaum gesetzt wird, sollte mindestens doppelt so groß sein, wie der Wurzelballen des Obstbaumes. Nach dem Einsetzen ist ein Stützpfahl besonders wichtig, an dem der Obstbaum festgebunden wird. Der sorgt dafür, dass der Obstbaum gerade wächst und der Obstgarten stabil und gesund bleibt. Jetzt noch gut angießen und schon bald findet sich die erste Ernte ab Obstbaum. Aber auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon können kleine Naschereien für leckere Snacks sorgen. Beerenfrüchte wie Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Heidelbeeren können auch im Kübel gepflanzt und auf den Balkon oder auf die Terrasse gestellt werden. Mit einer Rankhilfe kann das Beerenobst dann platzsparend und ganz bequem in die Höhe wachsen. Da Obstbäume und Obstsräucher oft als Containerpflanzen angeboten werden, können die ganz bequem im Herbst oder Frühjahr eingepflanzt werden.
Wer sich einen Obstgarten angelegt hat, der möchte natürlich auch lange etwas vom Obst haben. Deshalb kommt es vor allem auf die richtige Pflege an. Das wichtigste dabei ist, dass die Pflanzen und Bäume jung gehalten werden. Erdbeeren sollten zum Beispiel nicht länger als 4 Jahre im selben Beet wachsen und spätestens im vierten Jahr sollten die Pflanzen in ein neues Beet gesetzt werden. Obstgehölze wie Apfel, Birne, Pflaume und Co. benötigen regelmäßig einen verjüngenden Rückschnitt., damit sie gesund bleiben und eine reiche Ernte liefern. Der Rückschnitt der Obstbäume erfolgt im Herbst oder Winter. Generell gilt: je früher die Obstbäume im Herbst zurückgeschnitten werden, desto stärker treiben die Obstbäume im nächsten Frühjahr wieder aus. Mit einem Gartenhäcksler kann der gesunde Abschnitt klein gehäckselt und als Mulch verwendet werden. Abschnitt von kranken Bäumen sollte aber in einer Tonne entsorgt werden und hat im Beet oder auf dem Kompost nichts zu suchen. Werkzeug, mit dem kranke Pflanzen beschnitten wurden, sollte unbedingt desinfiziert werden. Mit einer regelmäßigen Düngergabe bleiben die Pflanzen im Obstgarten dann fit und gesund.